Einleitung
Pausen sind ein wesentlicher Bestandteil des Arbeitsalltags, damit sich die Mitarbeitenden erholen und ihre Leistungsfähigkeit aufrechterhalten können. Doch zwischen gesetzlichen Pausen, bezahlten Pausen und anderen Arbeitsunterbrechungen kann der Umgang mit diesen Ruhezeiten den Arbeitgebern schnell Kopfzerbrechen bereiten. Was sind die geltenden Vorschriften? Wie kann eine effiziente Nachverfolgung gewährleistet werden? Und welche Tools können helfen, das Pausenmanagement zu optimieren?
Gesetzliche vs. bezahlte Pausen: Welche Unterschiede gibt es?
Gesetzliche vs. bezahlte Pausen: Welche Unterschiede gibt es?
In der Schweiz sind die gesetzlichen Pausen im Arbeitsgesetz (ArG) und dessen Verordnung 1 (ArGV 1) geregelt. Sie legen die Mindestdauer der obligatorischen Pausen in Abhängigkeit der täglichen Dauer der Arbeitszeit fest:
- 15 Minuten: bei einer täglichen Arbeitszeit von mehr als 5,5 Stunden
- 30 Minuten: bei einer täglichen Arbeitszeit von mehr als 7 Stunden
- 1 Stunde: bei einer täglichen Arbeitszeit von mehr als 9 Stunden
Diese Pausen sind obligatorisch, aber nicht bezahlt, ausser der oder die Mitarbeitende kann den Arbeitsplatz während der Pause nicht verlassen.
Mehr zu den gesetzlichen Pausenregelungen erfahren Sie in unserem ausführlichen Beitrag: 👉 Pausenmanagement in der Schweiz: rechtliche Rahmenbedingungen und Best Practices
Bezahlte Pausen: ein vom Arbeitgeber bestimmter Vorteil
Zusätzlich zu den gesetzlichen Pausen bieten einige Unternehmen bezahlte Pausen an, die in der Regel definiert sind durch:
- Einen auf die Branche anwendbaren Gesamtarbeitsvertrag (GAV)
- Eine firmeneigene Betriebsordnung
Diese bezahlten Pausen können verschiedene Formen annehmen, wie z. B. die Kaffeepause. Sie sind nicht immer obligatorisch, aber ein Vorteil für die Mitarbeitenden.
Im Gegensatz zu den gesetzlichen Pausen zählen die bezahlten Pausen zur effektiven Arbeitszeit. Das heisst, wenn ein Mitarbeitender täglich 8,5 Stunden arbeiten muss und am Vormittag 10 Minuten und am Nachmittag 10 Minuten bezahlte Pause erhält, sind diese 20 Minuten in seiner Arbeitszeit inbegriffen. Er muss diese Zeit also nicht durch einen längeren Arbeitstag kompensieren.
Arbeitspausen Schweiz: verschiedene Pausenarten im Betrieb
Je nach Branche, Betrieb und Bedarf der Mitarbeitenden gibt es unterschiedliche Pausenpraktiken. Hier ein Überblick über die gängigsten Pausenarten, die in Unternehmen in der Schweiz vorkommen.
Essenspause
Die Essenspause entspricht in der Regel der gesetzlich vorgeschriebenen Pause gemäss Arbeitsgesetz. Die Dauer richtet sich nach der täglichen Arbeitszeit (siehe oben). Diese unbezahlte Pause soll den Mitarbeitenden eine echte Unterbrechung des Arbeitstages bieten und ihnen die Möglichkeit geben, sich zu verpflegen und zu erholen. Sie sollte idealerweise in der Mitte der Arbeitszeit bezogen werden, um die Erholung zu optimieren.
Kaffeepause
Kaffeepausen sind gesetzlich nicht geregelt und liegen somit im Goodwill des Arbeitgebers. Es ist jedoch üblich, dass Betriebe mindestens eine Kaffeepause pro Tag anbieten, meist am Vormittag.
Je nach internen Richtlinien kann es sich bei dieser Pause um eine bezahlte Pause handeln, die in der effektiven Arbeitszeit enthalten ist.
In gewissen Branchen spielt die Kaffeepause auch eine wichtige soziale Rolle, indem sie den ungezwungenen Austausch und den Zusammenhalt im Team fördert.
Rauchpause
Die Schweizer Gesetzgebung regelt Rauchpausen nicht spezifisch. Es steht also jedem Betrieb frei, diese nach seinen eigenen Vorstellungen zu regeln. In der Praxis gibt es verschiedene Szenarien:
- Integration in die gesetzlichen Pausen: Mitarbeitende nutzen ihre offiziellen Pausen zum Rauchen.
- Systematisches Ausstempeln: Jede Rauchpause wird aufgezeichnet und von der effektiven Arbeitszeit abgezogen, sodass der Mitarbeitende seinen Arbeitstag verlängern muss.
- Einbezug in bezahlte Pausen: Einige Betriebe tolerieren, dass Raucherpausen in bezahlten Pausen wie der Kaffeepause gemacht werden.
Tageslichtpause
In einigen Branchen, insbesondere im Detailhandel, arbeiten die Beschäftigten in Umgebungen ohne Tageslicht. Um diesem Mangel zu begegnen, sind Ausgleichsmassnahmen vorgesehen. Beispielsweise kann Verkaufspersonal, das in Räumen ohne Tageslicht arbeitet, 20 Minuten zusätzliche bezahlte Pausen pro Halbtag beziehen. Diese Pausen ermöglichen es den Mitarbeitenden, sich dem natürlichen Licht auszusetzen, was zu ihrem Wohlbefinden und ihrer Gesundheit beiträgt. (evenement.ch)
Stillpause
Stillende Mitarbeiterinnen haben in der Schweiz spezifische Rechte. Die Zeit für das Stillen oder das Abpumpen von Milch gilt im ersten Lebensjahr als bezahlte Arbeitszeit. Die vergütete Mindestdauer beträgt:
- 30 Minuten bei einer täglichen Arbeitszeit von bis zu 4 Stunden
- 60 Minuten bei einer täglichen Arbeitszeit von mehr als 4 Stunden
- 90 Minuten bei einer täglichen Arbeitszeit von mehr als 7 Stunden
Diese Bestimmungen sollen erwerbstätige Mütter unterstützen, indem sie die Vereinbarkeit von Beruf und Stillen erleichtern.
Pipi-Pause
Pausen zur Befriedigung physiologischer Bedürfnisse wie Toilettenpausen sind in der Schweiz gesetzlich nicht explizit geregelt. Allerdings brachten Gerichtsentscheide aus dem Jahr 2024 Klarheit. Das Neuenburger Kantonsgericht hat entschieden, dass die Arbeitgeber von den Arbeitnehmenden verlangen können, dass ihre Pipi-Pausen erfasst werden, und dass diese Zeiten von der bezahlten Arbeitszeit abgezogen werden können.
Diese Praxis wirft jedoch Bedenken hinsichtlich der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten auf. Eine zu starke Einschränkung könnte dazu führen, dass Arbeitnehmende weniger trinken oder weniger Toilettengänge durchführen, was sich negativ auf ihre Gesundheit auswirken könnte. Den Arbeitgebern wird daher empfohlen, gesunden Menschenverstand und Flexibilität walten zu lassen. (rts.ch)
Pausen nach Branchen
Die Pausenpraktiken können je nach Branche variieren:
- In der Industrie können zusätzliche Pausen als Ausgleich für die beschwerliche Arbeit eingeplant werden.
- Im tertiären Sektor können kürzere, dafür häufigere Pausen eingelegt werden, um einer mentalen Ermüdung vorzubeugen.
Ein gutes Pausenmanagement ermöglicht es, die Ruhezeiten an die spezifischen Anforderungen jedes Berufs anzupassen und gleichzeitig das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Wie gelingt ein effizientes Pausenmanagement im Betrieb?
Ein gutes Pausenmanagement trägt zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden und zum reibungslosen Betrieb bei. Dabei sind sowohl Arbeitgeber als auch Mitarbeitende gefordert.
Pflichten der Arbeitgeber
- Sicherstellen, dass die gesetzlichen Pausen eingehalten werden, indem gewährleistet wird, dass sie zum richtigen Zeitpunkt genommen werden, normalerweise in der Mitte des «Arbeitstages».
- Klare Rahmenbedingungen für andere Pausen festlegen: Der Arbeitgeber kann entweder bestimmte Zeiten festlegen (z. B. Kaffeepause am Morgen) oder den Mitarbeitenden die freie Wahl des Pausenzeitpunkts überlassen, solange dies die Arbeitsorganisation nicht beeinträchtigt.
- Geeignete Ruheräume einrichten, damit die Mitarbeitenden auch wirklich einen Nutzen aus den Pausen ziehen können.
- Sensibilisierung für die Wichtigkeit von Pausen, wobei darauf hinzuweisen ist, dass diese für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und die Einhaltung des Gesetzes von entscheidender Bedeutung sind.
Responsabilités des employés
- Einhaltung der Pausenzeiten: Die gesetzliche Pause zum richtigen Zeitpunkt einlegen, idealerweise in der Mitte des Tages, und die vom Arbeitgeber festgelegten übrigen Pausenzeiten einhalten.
- Angemessene Pausennutzung: Diese Momente nutzen, um sich zu erholen und zu entspannen, um eine gute Arbeitsqualität aufrechtzuerhalten.
- Proaktive Kommunikation: Bei Übermüdung oder zu hoher Arbeitsbelastung den Arbeitgeber informieren, damit bei Bedarf Anpassungen geprüft werden können.
Wie stelle ich sicher, dass die Pausenzeiten eingehalten werden?
Wenn Pausen nicht richtig genommen oder überwacht werden, kann dies die Arbeit schnell durcheinanderbringen. Ein klares Monitoring und klar definierte Regeln verhindern Missbrauch und Versäumnisse und sorgen so für ein ausgewogenes und effizientes Pausenmanagement.
Zeiterfassung Pausen: Kontrolle und Nachverfolgung im Unternehmen
Die Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass die gesetzlichen Pausen ordnungsgemäss bezogen werden, indem sie geeignete Instrumente zur Nachverfolgung einsetzen. Diese Nachverfolgung kann auch bezahlte Pausen wie die Kaffeepause betreffen, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich genommen werden und ihre Dauer den festgelegten Regeln entspricht. Eine transparente Handhabung beugt Missverständnissen vor und sorgt für eine faire Verteilung der Pausenzeiten.
Auswirkungen der Pausen auf Produktivität und Arbeitsklima
Werden Pausen eingehalten, verbessert dies die Konzentration und reduziert die Ermüdung, während die Nichteinhaltung zu Stress und Leistungseinbussen führen kann. Ein unausgewogener Umgang, bei dem einige die Pausen missbrauchen, während andere sich strikt daran halten, kann zudem zu Spannungen innerhalb von Teams führen.
Flexibilität und Pausendisziplin in Einklang bringen
Eine effiziente Pausenregelung muss Freiheit mit klaren Rahmenbedingungen verbinden. Eine gewisse Flexibilität beim Pauseneinlegen und gleichzeitig klare Regeln beugen Ungleichgewichten vor und schaffen eine Verantwortungskultur. Indem Unternehmen die Mitarbeitenden zur Einhaltung der Pausen ermutigen und gleichzeitig auf ein gutes Pausenmanagement achten, fördern sie ein harmonisches und produktives Arbeitsklima.
Optimierung des Pausenmanagements mit tipee
Der Umgang mit Pausen kann für Unternehmen schnell zu Kopfzerbrechen führen, vor allem wenn es darum geht, gesetzliche Pflichten einzuhalten und gleichzeitig für Fairness unter den Mitarbeitenden zu sorgen. Mit tipee wird die Erfassung der Pausen einfach und transparent.
Gesetzliche Pausen: genaue Nachverfolgung zur Einhaltung der Vorschriften
Mit tipee können Arbeitgeber sicherstellen, dass die gesetzlichen Pausen eingehalten werden:
- Warnungen bei zu kurzen Pausen
Wenn ein Mitarbeitender zu kurze Pausen erfasst, wird in tipee ein Warnhinweis für Planer und Administratoren angezeigt. So können allfällige Probleme rasch erkannt und das Gespräch mit dem oder den betroffenen Mitarbeitenden eröffnet werden. - Automatische Pausenkorrektur
Zu kurze Pausen können automatisch angepasst werden, um sicherzustellen, dass sich die Mitarbeitenden Zeit zum Ausruhen nehmen. Diese Funktion trägt dazu bei, ihre Gesundheit zu schützen, Übermüdung vorzubeugen und das Unfallrisiko aufgrund mangelnder Erholung zu verringern.
Bezahlte Pausen: effiziente Nachverfolgung für mehr Fairness
Da die bezahlten Pausen eine firmeninterne Entscheidung sind, können sie in tipee ganz einfach konfiguriert und überwacht werden:
- Gerechtigkeit unter den Mitarbeitenden sicherstellen
Die Überwachung der bezahlten Pausen stellt sicher, dass alle Mitarbeitenden die gleiche Pausenzeit erhalten und dass jede zusätzliche Minute von der Arbeitszeit abgezogen wird. - Erleichtertes Erfassen
Die Mitarbeitenden stempeln ihre bezahlte Pause wie bei einem normalen Ausstempeln mit einer physischen Stempeluhr, der mobilen App tipee go oder einem Stempelvorschlag. So erfolgt die Nachverfolgung automatisiert und zuverlässig.
Mit tipee wird das Pausenmanagement zu einem effizienten Organisationshebel, der für Konformität, Transparenz und Optimierung der Arbeitszeit sorgt.
Optimieren Sie das Pausenmanagement in Ihrem Betrieb
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